EDI vs. API – die wichtigsten Unterschiede, Teil eins

  2022 01 12 EDI API

In der sich ständig verändernden und immer schneller werdenden Technologiewelt haben einige Systeme ausgedient. So der elektronische Datenaustausch (EDI) in der Welt der Supply Chain. Wenn es um die Übertragung und den Austausch von Informationen geht, zielen EDI und Application Programming Interface (API) darauf ab, die gleichen Aufgaben zu erfüllen, aber API ist der klare Sieger. 

Die Funktionslücke zwischen EDI und API ist vergleichbar mit der zwischen Festnetz und Mobilfunknetzen. Ja, beide können zum Telefonieren verwendet werden. Aber ein Fest­net­zan­schluss schränkt den Ort, an dem Sie den Anruf tätigen oder entgegennehmen können, stark ein. Und natürlich sind SMS oder Internetnutzung nicht möglich. 

Fest­net­zan­schlüsse waren ein wichtiger erster Schritt zur Vernetzung der Welt. Jetzt sind sie einer überlegenen Technologie gewichen, die mehr Vorteile bietet. Unsere Analyse zeigt, dass es für EDI ebenso wie für ein Telefon, das an die Steckdose angeschlossen wird, an der Zeit ist, sich von der Frachttechnik zu verabschieden und Platz für APIs zu machen. 

Die Struktur des EDI 

Transportation Visibility for Dummies kategorisiert EDI als einen halbmanuellen Ansatz, um große Datensätze der Supply Chain direkt und sicher von einem System zu einem anderen zu übertragen, normalerweise über Unternehmensgrenzen hinweg”. Und: Obwohl die Daten von System zu System übertragen werden, werden sie, meist zeitlich verzögert, in Batches gesendet, die dann eine manuelle Weitergabe oder Verarbeitung erfordern.” 

Der halbmanuelle Charakter von EDI geht auf seine Einführung in den 1940er Jahren und die Überarbeitung in den 1970er Jahren zurück. (Lange bevor viele Prozesse vollständig automatisiert wurden.) 

EDI überträgt Daten von einem System zu einem anderen, indem die Datenübertragung über Timer läuft. Die Informationen werden zunächst gespeichert und dann ohne Bestätigung weitergeleitet, was zu Verzögerungen zwischen 30 Minuten und zwei Stunden führen kann. 

Diese Verzögerungen und die fehlende Integration mit der heutigen Technologie bedeuten, dass manuelle Aktionen erforderlich sind, um Prozesse zu verwalten, die ansonsten automatisiert werden könnten. Die Zeiten haben sich geändert, und EDI kann nicht mehr mithalten. 

Höhere Kosten und Anpas­sungsaufwand für EDI 

Obwohl EDI diverse Standards eingeführt hat, die heute verwendet werden, gibt es von jedem Standard viele unterschiedliche Versionen. Wenn zwei Supply-Chain-Partner Daten untereinander austauschen wollen, aber mit unter­schiedlichen Versionen arbeiten, muss eine Partei vor der Integration ein Upgrade vornehmen. Um Dokumente oder Informationen untereinander austauschen zu können, müssen sie sich dann auf dieselben komplexen Über­tra­gungsrichtlinien einigen, um eine Verbindung herzustellen. 

Die Verständigung auf diese EDI-Standards ist erst der Anfang. Ein internes EDI-System umfasst die Bereiche: 

  • EDI-Software
  • Kommu­nika­tion­ssoft­ware
  • Vereinbarte Über­tra­gungsver­fahren
  • Mapping- und Übersetzungssoftware 

In den Grundkosten nicht enthalten sind Soft­wa­reen­twickler und Spezialisten für die Programmierung von EDI-Systemen sowie die laufende Wartung. Die Investitionen in Zeit und Kosten summieren sich schnell, wobei Projekte 3-6 Monate dauern, bevor EDI als voll funktionsfähig angesehen wird. 

Ein Unternehmen, das über ein internes EDI-System verfügt, sollte sich überlegen, ob es das System für einen Partner in der Lieferkette unterstützen oder sogar aufbauen möchte. 

EDI-Drittanbieter bieten Fachwissen, das vielen Unternehmen fehlt. Ihre Kosten richten sich nach: 

  • dem Umfang der über das EDI-Netz übertragenen Daten 
  • der Anzahl der bereits am Netz beteiligten Partner 
  • dem Umfang der geografischen Abdeckung 
  • dem Umfang der Unterstützung und Schulung für das Vertriebsnetz 

Große Verlader und 3PLs zahlen auf Dauer einen hohen Preis für externe Hilfe. 

Selbst nach den Investitionen und Anpassungen bleiben bei der EDI-Technologie signifikante Lücken in der Kommunikation von Sendungsin­for­ma­tionen zwischen Verladern, 3PLs und Spediteuren. 

Verbesserungen an einer EDI-Implementierung können niemals die zugrunde liegende Batch-Liefermethode und die mangelnde Anpas­sungs­fähigkeit an die heutige (und zukünftige) Technologie beseitigen. 

Die digitale, zeitgemäße Infrastruktur von APIs 

APIs entsprechen den heutigen technologischen Standards und Möglichkeiten. Im Gegensatz zu EDI werden die Daten in Echtzeit in einzelnen Schritten und nicht in Batches übertragen. 

In ihrer einfachsten Form ist eine API ein Soft­warever­mit­tler, der es zwei Anwendungen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren. APIs laufen auf einem standardisierten Protokoll, was bedeutet, dass für Verbindungen zu neuen Partnern keine speziellen Über­tra­gungsmeth­oden wie bei EDI erforderlich sind. APIs bieten universelle Übertragungsmethoden. 

Mit APIs werden Fracht­transak­tionen wie die Abfrage von Tarifen, die Versendung oder das Tracking von Sendungen automatisiert. Da diese Kommunikation ausschließlich zwischen den Systemen erfolgt, kann eine unglaubliche Menge von Sendungsdaten ohne manuelle Prozesse verarbeitet, analysiert und bearbeitet werden - und das alles in Echtzeit. Cloud-basierte APIs bieten zuverlässige, aktuelle und dynamische Daten. 

Durch die Verwendung gemeinsamer digitaler Bausteine kann eine API wiederholte, komplexe Prozesse mit minimalem Code in hohem Maße wiederverwendbar machen. Verlader und 3PLs müssen das Rad nicht jedes Mal neu erfinden, wenn sie Daten mit einem Visibility-Anbieter, Partner, Spediteur oder Kunden teilen. 

Weniger Personalisierung und geringere Kosten bei APIs 

Der API-Code wird vereinfacht und strukturiert, um klar zu definieren, wie das Programm mit dem Rest der Softwareumgebung interagieren soll. Statt langwieriger Anpassungszyklen gibt ein Unternehmen, das APIs verwendet, eine Dokumentation weiter, in der beschrieben wird, wie die andere Partei eine Verbindung mit dem System herstellen kann. 

APIs können Daten aus mehreren Systemen kombinieren, um Prozesse mit minimalem benutzerdefiniertem Code zu automatisieren. Und dieser Code ist in der Regel für andere Systeme oder ähnliche Prozesse wiederverwendbar, da er auf universellen Standards aufbaut. 

Viele Entwickler und Trans­port­spezial­isten sind mit der Programmierung von APIs besser vertraut als mit EDI. Dadurch haben Sie Zugang zu einem größeren Pool an Talenten, wenn Sie externe Hilfe benötigen. Ein API-Ansatz spart Zeit, IT-Ressourcen und möglicherweise problematische Datenverknüpfungen. 

APIs bieten Ergebnisse, die EDI nicht liefern kann

Die meisten kommerziellen Anwendungen, die wir heute nutzen, basieren auf API-Technologie. Sie haben zu Optimierungen in vielen Branchen beigetragen und verändern inzwischen die globale Logistik. Der Einsatz von APIs als Bausteine zur Digitalisierung der Lieferkette ermöglicht Echtzeit­trans­parenz ohne die Kosten für die Anpassung von EDI. Die Integration in TMS-, OMS-, WMS-, ERP- und ähnliche Systeme ist einfacher, da sie alle über APIs angebunden werden können. 

Um die Transparenz der Lieferkette in Echtzeit zu erreichen, ist es unerlässlich, über die traditionelle Sendungsver­fol­gung hinzuausgehen und die gesamte Trans­portwertschöp­fungs­kette vom Angebot bis zur Rechnung zu digitalisieren. Dies ist nur möglich, wenn Unternehmen den Wechsel von EDI zu API vollziehen. 

Die Advanced Visibility PlatformTM von project44 verfolgt einen API-first-Ansatz, der Sie dabei unterstützt, mehr Transparenz und eine effizientere Arbeitsweise zu erreichen. Fordern Sie eine individuelle Demo für weiter Informationen an.

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