Freedom Convoy Proteste jetzt auch in Europa – eine exklusive Datenanalyse der Auswirkungen auf die Lieferketten

  2022freedomconvoy ottawa 2 copy

Die Blockade der amerikanisch-kanadischen Grenzübergänge durch die Lkw-Fahrer des Freedom Convoy” ist nur der jüngste Vorfall, der die Supply Chains beeinträchtigt. Seit Beginn der Covid-19-Pandemie vor zwei Jahren wurden die Lieferketten durch eine Reihe von Ereignissen erschüttert, angefangen mit verstopften Häfen bis hin zu Engpässen der Trans­portka­paz­itäten, die die normalen Lieferpläne durcheinan­der­brachten, das Bestands­man­age­ment beeinträchtigten und zu Produktknappheit führten. 

Die Proteste der kanadischen Lkw-Fahrer wurden ausgelöst durch die Einführung von Covid-19 Verordnungen 

Die Freedom Convoy Lkw-Proteste führen weiterhin zu Störungen der Handelsströme zwischen den USA und Kanada. project44 möchte Ihnen basierend auf Daten unseres umfangreichen Trans­port­net­zw­erks ein klareres Bild der Auswirkungen der Blockade auf die Leistung der Lieferketten vermitteln. Als weltweit führende Plattform für Echtzeit-Transparenz Ihrer Lieferketten verfolgt project44 multimodale Bewegungen wie Lkw-Sendungen in den Vereinigten Staaten und Kanada, Europa sowie in anderen Regionen der Welt. 

Der so genannte Freedom Convoy blockiert wichtige gren­züber­schre­i­t­ende Lkw-Routen, um gegen die Einführung einer Covid-19 Impfpflicht der kanadischen Regierung zu protestieren. Seit dem 15. Januar verlangt die kanadische Regierung, dass alle kanadischen Lkw-Fahrer, die aus den Vereinigten Staaten zurückkehren, vollständig geimpft sind, um eine 14-tägige Quarantänezeit zu vermeiden. 

Inzwischen scheinen sich aber zunehmend Nachahmer auch in Europa zu finden: Unter anderem in Frankreich, Belgien und den Niederlanden kam es am Wochenende zu ähnlichen Protestveranstaltungen. 

Proteste legen Grenzübergänge lahm 

Der am stärksten betroffene Grenzübergang ist die Ambassador Bridge, die Detroit mit Windsor in Kanada verbindet. Nach Schätzungen des US-Verkehrsmin­is­teriums werden 30 Prozent des gegenseitigen Handels zwischen den USA und Kanada - etwa 600 Milliarden Dollar jährlich - per Lkw über die Brücke transportiert. Die Demonstranten blockieren auch die Grenzübergänge bei Emerson Point in der Provinz Manitoba und bei Coutts in Alberta. 

Unternehmen, die auf den gren­züber­schre­i­t­enden Handel angewiesen sind, um ihre Lagerbestände zeitnah aufzufüllen, bekommen die Auswirkungen der Protestblockaden zu spüren. Ford Motor Co, General Motors, Stellantis und Toyota haben in dieser Woche die Produktion in einigen Werken in der gren­züber­schre­i­t­enden Region aufgrund von Teileengpässen heruntergefahren. 

Obwohl die Auto­mo­bilin­dus­trie im Moment am stärksten von den Protesten betroffen ist, könnten anhaltende Verzögerungen bei Lkw-Lieferungen infolge der Blockaden durchaus Auswirkungen auf die Volk­swirtschaften der USA und Kanadas haben. Kanada ist der zweitgrößte Waren­han­delspartner der Vereinigten Staaten, während die Vereinigten Staaten für Kanada der größte Handelspartner sind. 

Die Analyse der Situation durch project44 

Aufgrund der Bedeutung der LKW-Ströme für den amerikanisch-kanadischen Handel hat project44 damit begonnen, die Auswirkungen der Truckerproteste auf die Lieferkette zu untersuchen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts zeigt die Analyse des Supply Chain Data Insight Teams von project44: 

Bislang minimale Auswirkungen auf die kanadischen Lieferungen und Grenzübergänge insgesamt 

Es gab nur einen leichten Anstieg (1 Prozent bis 9 Prozent in verschiedenen Regionen) bei Liefer­verzögerungen im Frachtverkehr zwischen den USA und Kanada. Die meisten Unternehmen können diese Verspätungen ohne größere Beein­träch­ti­gungen verkraften. Liefer­verzögerungen von mehr als 5 Stunden haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen, die Just-in-Time-Fertigungsverfahren einsetzen. 

  Convoy FTL

Bei Unternehmen in der Innenstadt von Ottawa stiegen die Rate jedoch allein in der letzten Woche von 23 auf 35 Prozent. Beachten Sie, wie sich der Freedom Convoy im Vergleich zu den Auswirkungen eines starken Schneefalls verhält. Während in der Innenstadt von Ottawa ähnliche Liefer­verzögerungen wie bei einem Wetterereignis Mitte Januar zu verzeichnen sind, gilt dies nicht für die gesamte Stadt und Kanada.

  Convoy LM

Wir sehen noch keine messbaren Auswirkungen auf die weltweiten Lieferketten. project44 überwacht die Verweilzeiten zwischen dem Eintreffen von Containern in den Häfen und der Abholung durch LKWs und sieht derzeit nur wenige Prozentpunkte Veränderung im Rahmen der normalen täglichen Schwankungen. 

Lieferketten können es sich nicht leisten, von Ereignissen überrumpelt zu werden 

Um unvorherge­se­hende Ereignisse wie die aktuellen Proteste der LKw-Fahrer zu umschiffen, brauchen Unternehmen eine durchgängige, multimodale Supply-Chain-Transparenz ihrer Sendungen in Echtzeit sowie Daten für mehr Agilität und Manövri­er­fähigkeit. Durch Informationen über laufende Sendungen und Aufträge, voraussichtliche Ankunftszeiten für Lieferungen und Einblicke in die Leistung von Frachtführern und Routen können Unternehmen proaktiv Anpassungen in Produktion, Vertrieb und Vertrieb vornehmen, um längere Vorlaufzeiten für die Wiederauffüllung der Lagerbestände zu vermeiden. 

project44 ist führend bei der Bereitstellung von Echtzeit-Transparenz für Unternehmen, um Lieferketten wider­stands­fähiger zu gestalten. Wir planen daher, diese Seite regelmäßig mit unseren neuesten Erkenntnissen über die Auswirkungen der Truckerproteste auf die Lieferkette zu aktualisieren.