Unsere Prognose für 2022: Keine Besserung bei Lieferketten Störungen und Engpässen im Frachtverkehr

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Für 2022 prognostizieren wir, dass es kaum eine Veränderung zum bisherigen Status Quo geben wird. Genau wie im vergangenen Jahr werden Verlader, Frachtführer und Logis­tik­di­en­stleister mit Arbeit­skräfte­mangel, Störungen der Lieferketten, Infra­struk­tureng­pässen und begrenzten Kapazitäten über alle Verkehrsträger hinweg zu kämpfen haben. 

Probleme in Häfen und auf Seewegen nicht gelöst

Auch wenn sich die Lage in den genannten Bereichen etwas entspannt hat, werden Unternehmen weiterhin mit Hindernissen in der Lieferkette und der Bestandsver­wal­tung konfrontiert sein. Nehmen Sie zum Beispiel die Seeschifffahrt, wo es in Häfen und auf Seewegen im vergangenen Jahr immer wieder zu teilweise drastischen Engpässen und Störungen kam.

Laut eigenen Auswertungen ist die durch­schnit­tliche Verspätung von Sendungen von China zu den Häfen in Europa im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 172 Prozent auf 65 Tage gestiegen. Auch Sendungen von China an die US-Küste waren betroffen. Hier war ein Anstieg um 114 Prozent auf 2,46 Tage zu verzeichnen. 

Bleiben Sie mit den Supply Chain Insights auf dem Laufenden über die aktuellen Bedingungen auf dem Frachtmarkt. 

Angesichts des Rückstaus von Containern in den Häfen und der knappen Seev­erkehrska­paz­itäten ist es unwahrscheinlich, dass die Transitzeiten für den weltweiten Versand in der ersten Jahreshälfte 2022 wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen werden. 

Keine Entlastung für die angespannte Lage im Lkw-Verkehr in Sicht

Die Situation im Straßengüter­verkehr ist nicht viel besser, da die Nachfrage nach Lkw-Transporten die Verfügbarkeit von Ladung übersteigt. Der Spotmarkt für Lkw-Transporte war im vergangenen Jahr besonders angespannt, was zu einem sprunghaften Anstieg der Preise führte. Es wird erwartet, dass dies auch in diesem Jahr so bleiben wird. 

Die Hauptursache für dieses Problem ist der Arbeit­skräfte­mangel. So fehlen nach Berechnungen von Transport Intelligence (TI) im europäischen Straßen­verkehrssektor 400 Tsd. Fahrer. Besonders angespannt ist die Situation in Polen, Großbritannien und Deutschland. Es wird nicht erwartet, dass der Fahrermangel verschwindet, da mehr Fahrer in den Ruhestand gehen und Trans­portun­ternehmen Schwierigkeiten haben, neue Arbeitskräfte zu rekrutieren. 

Anhaltender allgemeiner Arbeit­skräfte­mangel

Die Lkw-Branche ist nicht der einzige Wirtschaftszweig, der mit einem Arbeit­skräfte­mangel zu kämpfen hat. Die COVID-19-Pandemie führte zu einer großen Kündigungswelle in den USA, der sogenannten Great Resignation”, bei der Arbeitnehmer in Scharen ihren Job kündigten. Den jüngsten Daten des Bureau of Labor Statistics zufolge verließen im November 2021 4,5 Millionen US-Arbeitnehmer freiwillig ihren Arbeitsplatz. Inwieweit dieser Trend auf Europa überschwappt bleibt abzuwarten. 

Der globale Arbeit­skräfte­mangel wirkt sich jedoch sowohl auf den Vertrieb als auch auf die Fertigung in der globalen Lieferkette aus. Obwohl die Fertigung und die Lagerhaltung ihren Bedarf an Arbeitskräften bis zu einem gewissen Grad durch eine verstärkte Automatisierung ausgleichen können, bleibt der Transportsektor derzeit in hohem Maße von menschlichem Personal abhängig, das die Fahrzeuge bedient. 

Inflation erhöht die Volatilität

Globale Lieferketten wurden unter der Annahme gleichmäßiger, stetiger Bestandsströme aufgebaut. Während der COVID-19-Pandemie kam es zu unvorhersehbaren Nachfrageschüben in Verbindung mit Lieferengpässen, was den Unternehmen das Bestands­man­age­ment erschwerte. Unvorhersehbare Lieferungen und länger als erwartete Vorlaufzeiten für die Wiederbeschaf­fung haben im vergangenen Jahr das Bestands­man­age­ment erschwert und zu Engpässen bei Komponenten und Produkten geführt. 

Obwohl die Nachfrage mit dem Auslaufen der staatlichen Konjunk­tur­pro­gramme etwas mehr vorhersehbar werden dürfte, hat sich die Inflation als neue Herausforderung für das Beschaffungs- und Bestands­man­age­ment herausgestellt. Um zu vermeiden, dass sie durch steigende Zulieferer- und Versandkosten unter Druck geraten, werden sich viele Unternehmen auf den Lagerumschlag konzentrieren, um ihre Gewinnspannen zu halten. Staus in der Lieferkette und begrenzte Trans­portka­paz­itäten werden das Bestands­man­age­ment in Zeiten der Inflation weiter erschweren. 

Die Lösung: Transport-Visibilität

Unternehmen, die mit andauernden Problemen in Ihren Lieferketten konfrontiert sind, können es sich nicht leisten, nichts zu tun, denn sonst sind sie weiterhin diesen Engpässen und Unterbrechungen ausgeliefert. 

Die multimodale Supply Chain Visibility Plattform von project44 verschafft Unternehmen einen Überblick in Echtzeit über die Sendungen im Transit bis hin zur Auftragsebene. Dadurch können Abweichungen in der Vorlaufzeit von Sendungen und Aufträgen, die sich auf die Bestand­sauf­fül­lung und Produk­tver­füg­barkeit auswirken, rechtzeitig erkannt werden. Durch die Visibilität in Echtzeit sind Supply Chain Manager in der Lage, Vertrieb, Beschaffung und Produktion so anzupassen, dass Probleme umgangen werden und der Warenfluss zum Kunden aufrechterhalten wird.